„Sollten sich innerhalb von vierzehn Tagen 15 begeisterte Kickerinnen finden, verspreche ich als Damentrainer zu fungieren“, verkündete Willi Rehm im Jahre 1982 vollmundig. Gesagt – getan! Er hielt sein Versprechen und das Damenteam war geboren. Der große Eifer der Mädels schlug sich gleich 1982 in der Tabelle nieder, denn man landete dort im Vorderfeld. 1986 knallten dann die Sektkorken und der Bezirksligaaufstieg war geschafft. Die Begeisterung der Damen dabei war ungebrochen. Doch bereits nach zwei Jahren stieg man freiwillig wieder in die Kreisklasse ab. Sehr weite Fahrten (z.B. nach Kaufbeuren) und der Abgang von Willi Rehm, der als Spielertrainer zum SV Wagenhofen wechselte, waren die Gründe hierfür. 1988 übernahm Michael Habermeyer das Damenteam und schaffte auf Anhieb den Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Zur Saison 1991/92 löste Siggi Bauer Habermeyer als Trainer ab und holte mit den Mädels noch in der selben Spielzeit den Meistertitel in der Bezirksliga. Der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga war der größte sportliche Erfolg der Damenmannschaft des FCR bis heute. Leider wechselte im Anschluss das Herzstück des Teams – Ulrike Polleichtner – zum TSV Schwaben Augsburg. Der Trainer in der Verbandsliga hieß Herbert Schnepf. Da der Kader zahlenmäßig zu dünn besetzt war, war der Abstieg in die Bezirksliga nicht zu vermeiden. Wichtige Spielerinnen verließen zudem den Verein und man erwog die Auflösung des Damenteams. Der langjährige Jugendleiter des FCR Siggi Fürholzer verhinderte dies jedoch, denn er hatte inzwischen eine erfolgreiche Mädchenmannschaft aufgebaut. Die darauffolgende Saison 1993/94 – in der zunächst der Trainer Xaver Keppele hieß, der später durch Norbert Biber abgelöst wurde – geriet dennoch zum absoluten Debakel. Oft waren dabei nur vier bis fünf Frauen im Training. Dauerverletzte, Spielabsagen, unzählige Gegentore und nur drei Punkte zum Saisonende sprachen dabei Bände. Man entschloss sich für die nächste Saison letztendlich notgedrungen dazu, mit den „Erzfeindinnen“ aus Karlshuld eine Spielgemeinschaft einzugehen und in der A-Klasse Nord einen Neuanfang zu wagen. Dies war gleichzeitig der Startschuss für einen erfolgreichen und attraktiven Frauenfußball beim FCR. Das Trainergespann Hans Lehner/Norbert Biber führte das Team der SG Rennertshofen/Karlshuld in der Saison 1994/95 ohne Punktverlust zum Meistertitel und Bezirksligaaufstieg. 36:0 Punkte und 113:6 Tore standen am Schluss zu Buche. Mit dem gleichen Trainerteam wurde man 1995/96 Vizemeister in der Bezirksliga. Dass es danach nur noch vier Jahre mit dem Frauenfußball in Rennertshofen weitergehen würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt wohl noch niemand. 1996 übernahm Karl-Heinz Mayinger den Trainerposten bei den Damen und auch Leo Hüttenhofer coachte die FCR-Frauen noch in diesen letzten Bezirksligajahren, ehre sich das Team auflöste. Verantwortlich zeichneten sich hierfür wohl zwei Gründe: zum einen wollten einige Frauen ihre Karriere beenden oder wechseln, zum anderen stand auch kein Trainer mehr zur Verfügung, sodass im Jahr 2000 die fast 20-jährige Ära des Frauenfußballs beim FC Rennertshofen endete. 22 Jahre sollte es im Anschluss daran dauern, ehe in Rennertshofen wieder der Gedanke aufkeimte, sich für ein Frauenteam stark zu machen. Marie Czerny zeichnete sich hierfür nach ihrer Rückkehr vom TSV Schwaben Augsburg verantwortlich. Anlass dazu war eine Unterhaltung mit Onkel und Vorstand Andreas Czerny, der scherzhaft meinte, dass der FCR wieder ein Frauenteam bräuchte. Dabei ließ sich dieser sogar zu den Worten „wenn du des hinkriegst, a Damenmannschaft auf die Beine zu stellen, dann mach‘ ich sogar Trainer“ hinreißen. Auch hier galt wie vor 40 Jahren das Motto: gesagt – getan. Nach intensivem Rühren der Werbetrommel fanden sich rund 20 fußballinteressierte Spielerinnen zum Probetraining auf den Trainingsplätzen des neuen Kettlitz-Sportparks ein. Zwölf davon konnten für das künftige Damenteam, das in der Freizeitfrauenliga an den Start gehen sollte, gewonnen werden. Auch Annette Sauer, die bereits Teil des erfolgreichen Damenteams in den 90ern war, schnürte nochmals ihre Fußballschuhe für die FCR-Damen. Problem hierbei war aber nun doch die Besetzung des Trainerpostens, da der Vorstand diesen, aus verschiedenen vorgeschobenen Gründen, nun doch nicht übernehmen konnte bzw. wollte. Schließlich konnte Michael Langner, der zuvor bereits lange Jahre im Jugendbereich des FCR trainiert hatte, als Trainer gewonnen werden. Ausschlaggebend hierfür war wohl die gute Leistung der FCR-Damen beim Testspiel gegen den SV Ehingen/Ortlfingen, das im Zuge der Sportplatzeinweihung ausgetragen und nur knapp mit 1:2 verloren wurde. In der Saison 2022/23 ging nun nach über 20 Jahren wieder ein Frauenteam aus Rennertshofen im Spielbetrieb an den Start. Unter Trainer Langner konnte dabei in der Freizeitliga der sechste Platz belegt werden. Dieser wurde in der Saison 2023/24 wiederholt. Auf Michael Langner folgte in der Saison 2024/25 das Trainerduo Marie Czerny/Tobias Kruber. Diese wurde deutlich verbessert auf Rang fünf von acht abgeschlossen. |